Usedommer Polenmarkt in Swinemünde in Schieflage

Ist der Polenmarkt in Swinemünde bald für immer geschlossen?

Während der Corona-Kriese war der bisher gut besuchte Polenmarkt auf Usedom über längere Zeit vorübergehend geschlossen. Doch jetzt droht dem Grenzmarkt auf Usedom womöglich das endgültige aus.

Wenn es nach der Stadt Swinemünde geht, sollen die Mieten für die Stände auf dem beliebten Polenmarkt an der Grenze erheblich steigen. Betreiber beklagen, dass sich das Geschäft kaum noch lohnt und viele Händler daher den Standort Swinemünde verlassen müssten. Die geplanten massiven Mietpreiserhöhungen sind einerseits auf die hohe Inflation und andererseits auf das Bestreben, die Mietsätze zu vereinheitlichen, zurückzuführen.

Aktuell zahlen die Händler auf dem Swinemünder Polenmarkt umgerechnet zwischen 5,50 und 20 Euro pro Quadratmeter. Doch die Stadt plant, die monatliche Miete auf etwa 25,50 Euro pro Quadratmeter zu erhöhen. In anderen Städten sind die Miettarife für Märkte ähnlich oder sogar höher; in attraktiven Handelslagen betragen sie im Schnitt 64 Euro pro Quadratmeter, so die stellvertretende Präsidentin Barbara Michalska.

Mitarbeiter der Stadt behaupten, dass manche Händler ihre Stände teilweise für deutlich mehr Geld an Dritte weitervermieten und nennen Preise von 600 bis 700 Euro pro Stand. Die Händler weisen den Vorwurf der Weitervermietung nicht zurück, betonen jedoch, dass das von Sub-Mietern erhaltene Geld für Ausgaben und Reparaturen der Stände verwendet wird. Verboten ist dies nicht, doch Händler in nahegelegenen Gewerbegebieten kritisieren dieses Verhalten.

Bisher haben die Vertreter der Händler die Mieterhöhungen kategorisch abgelehnt. Angesichts des ohnehin bereits schwachen Geschäfts würde sich eine Rentabilität nicht mehr erzielen lassen, weshalb immer mehr Händler ihre Verträge kündigen. Neben der Inflation tragen auch gestiegene Steuersätze in Polen zur prekären Lage der Händler bei.

Der aktuelle Stand (April 2023) der Verhandlungen ist ein Angebot der Stadt Swinemünde mit niedrigeren Mietsätzen, aber dem Verbot der Weitervermietung der Stände an Subunternehmer, Submieter. Wie es jetzt weitergeht mit dem Polenmarkt in Swinemünde, liegt bei den Händlern.